Vor Jahren schon bezeichnete ich das umtriebige Herbeiströmen von Waldbesuchern aus der näheren und ferneren Umgebung als Licht- oder Leuchter-Tourismus. Diese Bezeichnung ist durchaus nicht unbedingt in einem positiven Sinne gemeint, hinterlassen doch nicht wenige Waldbesucher seit Jahren massive Schäden an Flora und Fauna. Die Gemeinde Brieselang selbst hat niemals einen Tourismus forciert oder eine kommerzielle Nutzung des Phänomens betrieben.
Travelbook ist ein Urlaubs- und Reiseportal aus dem Hause Axel Springer. Anfang September ist dort ein Artikel von Angelika Pickardt erschienen, der sich mit dem Brieselang-Phänomen befasst:
In weiten Teilen ist der vorliegende Artikel nicht schlecht. Schildert einen Teil der Phänomenologie, fragt nach rationalen Erklärungsmöglichkeiten und lässt angemessen offen, ob es nicht doch ein unerklärtes Phänomen geben könne. Günter F. Janßen, Autor des Buches „Lieschens Wald“, wurde für den Artikel befragt und berichtet einmal mehr vom Lieschen-Wieja-Mord, auf dem mutmaßlich die Sage des nunmehr im Wald spukenden Mädchens basiert. Bürgermeister Wilhelm Garn und Försterin Heike Schubert kritisieren einmal mehr die Spuren und Hinterlassenschaften der Waldbesucher.
Dennoch: Unausgesprochen im Raum, weil nicht explizit im Artikel erwähnt, steht dabei die Einladung, sich das Phänomen einmal selbst anzusehen – dies ergibt sich schon aus dem Kontext eines Urlaubsportals. Brieselang als Reiseziel für Spuktouristen.