Wir erinnern uns: Im Juli 2008 wurde ein Artikel über das Brieselanger Licht in der deutschsprachigen Wikipedia angelegt und kurz darauf wegen fehlender Relevanz wieder gelöscht.
Fast 10 Jahre später – das Universum ist um ein Hörspiel, ein Roman, etliche TV-Sendungen und zahlreiche Zeitungsartikel reicher – wurde am 6.12.2017 wieder ein Artikel angelegt. Aus meiner Sicht ist das folgerichtig, denn das Brieselanger Licht ist inzwischen weitgehend bekannt, wurde medial verarbeitet und hat durchaus eine Relevanz, die einen eigenen Wikipedia-Artikel begründet.
Und mehr noch: Im Artikel zur Gemeinde Brieselang war der Hinweis auf die Sehenswürdigkeit [sic] schon vorher, im Dezember 2016, aufgetaucht. Mit Referenz auf auf SKB TV und Berliner Morgenpost liest sich der Abschnitt aktuell so:
Brieselanger Licht
Die Geschichte vom Brieselanger Licht beschreibt mysteriöse Lichterscheinungen und lockt regelmäßig Besucher aus dem Umland in den Brieselanger Forst.[27][28]
Einzelnachweise
27. Michael Bergemann: Das unheimliche Licht in Brieselang. Stadtfernsehen Brandenburg, 30. Oktober 2015, abgerufen am 29. Dezember 2016.
28. Claudia Becker: Ein Gespenst geht um. Berliner Morgenpost, 31. Oktober 2012, abgerufen am 29. Dezember 2016.
Von hier aus verlinkt sich der vollständige Licht-Artikel, der in die Kategorie „Moderne Sage“ eingeordnet wurde. Der Artikel lautet wie folgt:
Brieselanger Licht
Das Brieselanger Licht ist eine moderne Sage um Lichterscheinungen im Brieselanger Forst bei Brieselang.
Erste Berichte
Die ersten Berichte von Lichterscheinungen stammen mutmaßlich aus den 1980er-Jahren[1]. Seitdem gibt es regelmäßig Berichte über Lichterscheinungen, aber auch über Stimmen und Geräusche.[2][3]
Lichterscheinungen
Die meisten berichteten Lichterscheinungen sollen von weißer Färbung sein. Allerdings sind auch rote und grüne Lichterscheinungen beschrieben. Das Licht soll dabei mal spontan in der Nähe auftreten, aber auch aus der Ferne sichtbar sein. Das Auftreten reicht dabei von Flackern und anschließendem Verschwinden bis hin zu schwebenden Erscheinungen.[4][5]
Erklärungsversuche
Für die Erklärung des Brieselanger Lichtes werden verschiedene natürliche Ursachen, aber auch Phänomene aus dem Bereich der Parapsychologie herangezogen.[6]
Kindsmord 1945
Eine Sage bezieht sich auf die Ermordung des 12-jährigen Mädchens Elisabeth Wieja im Jahre 1945. Dies historischen Hintergründe hat der Autor Günter F. Janßen erforscht und in einem Roman verarbeitet. Wieja war im Sommer 1945 mit ihren Eltern nach Alt-Brieselang gezogen. Als das Mädchen angetrunkenen sowjetischen Soldaten den Weg durch den Wald zeigen wollte, vergewaltigten diese Wieja zunächst und ermordeten sie mit einem Gesichtsschuss. Nach dieser Tat soll entweder der Geist des Mädchens oder wahlweise die Taschenlampe ihres suchenden Vaters im Wald sichtbar sein.[2][7]
Natürliche Erklärungen
Da es sich bei dem Brieselanger Forst um ein ehemaliges Sumpfgebiet handelt, das im 18. Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm I. entwässert wurde, kann es zu Gasbildung im Boden kommen.[5] Abhängig von Klima und Witterung kann es durch Entzündung dieser Gase zu Lichterscheinungen (Irrlichtern) kommen.[2] Nach Ansicht des Anomalistik-Forschers T.A. Günter wurden selbst Leuchtkäfer bereits fehlinterpretiert.[6]
Anthropogene Erklärungen
Lichterscheinungen, die durch Menschen verursacht werden, können auf Autoscheinwerfer oder Taschenlampen von anderen Lichtsuchern zurückgeführt werden.[2] Auch Übergriffe durch Jugendliche im Zusammenhang mit dem Brieselanger Licht sind beschrieben.[8][9]
Rezeption
Radio/Podcast
- „Die RadioFritzen und das Brieselanger Licht“[10]
- Waschkau, Alexa / Waschkau Alexander: Folge 189: Brieselanger Licht. In: Hoaxilla. 29. Juni 2015, abgerufen am 29. September 2018 (mp3, deutsch).
Fachartikel
- Günter, T.A.: Lieschens Wald. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 15 (2015), Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2015, ISSN 1617-4720.
- Günter, T.A.: Brieselang: Die Betrachtung bei Tag. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 16 (2016), Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2016, ISSN 1617-4720.
- Hövelmann, Gerd H.: Im Wald von Brieselang – eine Besichtigung. In: Zeitschrift für Anomalistik. Band 16 (2016), Nr. 1+2. Gesellschaft für Anomalistik e.V., 2016, ISSN 1617-4720.
- Krumnow, Jürgen: Das rätselhafte Licht im Brieselanger Wald. In: Journal für UFO-Forschung. Nr. 112 (4/1997). Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V., 1997, ISSN 0723-7766.
Belletristik
- Janßen, Günter F.: Lieschens Wald. BoD – Books on Demand, 2014, ISBN 978-3-7357-1212-7.
Einzelnachweise
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Günter, T.A.: Interessanter Zeugenbericht aus den Achtzigern. In: Der Brieselang Report. 22. Mai 2001, abgerufen am 29. September 2018.
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Pickardt, Angelika: In einem Wald bei Berlin wird immer wieder ein unheimliches Licht gesichtet. In: TRAVELBOOK. 15. August 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017.
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Köpf, Nike: UNHEIMLICH Im Wald soll man dem gruseligen „Leuchter“ begegnen: Der Lichter-Spuk von Brieselang. In: Berliner-Kurier.de. (berliner-kurier.de [abgerufen am 6. Dezember 2017]).
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Günter, T.A.: Das Licht – Eine phänomenologische Zusammenfassung. In: Der Brieselang Report. 29. April 2008, abgerufen am 29. September 2018.
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Sebastian Leber: Abenteurer suchen das Licht von Brieselang. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 6. Dezember 2017.
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Günter, T.A.: Untersuchungen und Erklärungsangebote. In: Der Brieselang Report. 28. April 2008, abgerufen am 29. September 2018.
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Welt der Wunder: Hier spukt’s! Die gruseligsten Orte Europas. Abgerufen am 6. Dezember 2017.
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Rachner, Patrik: „Brieselanger Licht“: Jugendliche im Horror-Wahn. In: Märkische Onlinezeitung. 18. August 2016, abgerufen am 6. Dezember 2017.
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Rachner, Patrik: Maskierte erschrecken Touristen an mystischem Ort. In: MOZ.de. Abgerufen am 6. Dezember 2017.
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„Die RadioFritzen und das Brieselanger Licht“. In: rbb Mediathek. 31. Oktober 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017.