Gerd H. Hövelmann verstorben

Nach langer schwerer Krankheit ist der Philosoph, Literaturwissenschaftler und Anomalistik-Forscher Gerd H. Hövelmann verstorben. Dies letzte Woche zu vernehmen, stimmt mich sehr traurig. Die Anomalistik und, ich bin sicher, auch die vielen anderen Disziplinen, denen er sich so unermüdlich widmete, verlieren einen sehr engagierten und freundlichen Mitstreiter.

Als verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift für Anomalistik hatte er mich im Dezember 2014 angeschrieben und nach Lektüre meiner Rezension von „Lieschens Wald“ die Abdruckgenehmigung für seine Publikation erbeten.  Meine Herangehensweise an die Besprechung hätte ihm sehr gefallen. In der Folge entspann sich ein Austausch mit zeitlichen Pausen, den ich als sehr inspirierend bezeichnen möchte. Gerd Hövelmann war vielseitig interessiert und ein großer Optimist. Nicht zuletzt war es wohl dieser Optimismus, der ihn länger im Leben hielt, als manche Prognose es zuließ. In unserem Austausch, den ich sehr genoss – nicht zuletzt, weil Hövelmann es trefflich verstand, zu formulieren und es eine Freude war, seine E-Mails zu lesen – war Brieselang natürlich vielfach das Thema. Angeregt durch meine Rezension hatte er „Lieschens Wald“ inzwischen selbst gelesen und war durchaus gefesselt von diesem anomalistisch anmutenden Spukwald.

Nachdem er im Herbst 2015 Brieselang selbst besucht und seine Eindrücke in dem Artikel „Im Wald von Brieselang – eine Besichtigung“ geschildert hatte, tauschten wir uns noch einmal aus. Scherzhaft fragte er, ob „Janßen, Sie und ich uns nicht inzwischen einen Tourism Award des Ortes Brieselang verdient“ hätten. Dass er nach Brieselang zurückkehren würde, stand für ihn außer Zweifel: „Es würde mich freuen und mich sehr reizen, wenn Sie mich für eine Brieselang-Expedition im nächsten Sommer mit einplanen“, schrieb er mir im Mai 2016. Zu gerne hätte ich diesen Ausflug gemeinsam mit ihm unternommen. Indes wir werden seiner gedanken.

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