Das Journal für UFO-Forschung der Lüdenscheider „Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens e.V.“ (www.ufo-forschung.de) bietet in seiner neuen Ausgabe 147 (3/2003) wieder interessante Artikel und Beiträge zur UFO-Forschung. Besonders interessant für mich ist der Artikel „GEP auf Alienjagd“. Ein Paradebeispiel für jugendliche Euphorie in so genannten Spukwäldern wie Brieselang.
GEP-Vorsitzender Hans-Werner Peiniger wurde von einigen Jugendlichen informiert, dass in einem Wald bei Dortmund-Schwerte seltsame Dinge vor sich gehen würden. Viele der von den Jugendlichen geschilderten Begebenheiten decken sich mit den Erfahrungen, die auch von der Besuchern des Brieselanger Waldes gemacht werden/wurden. Höhepunkt sei die Begegnung mit einer unheimlichen Kreatur. Peiniger stellte zusammen mit den jungen Zeugen Vorortrecherchen an. Wichtig hier vor allem seine Ausführungen über die gruppendynamischen Prozesse der Jugendlichen:
„Interessant ist nämlich er [der Fall] vor allem, um die Gruppenkonformität und eine kleine Form der Massensuggestion zu beobachten. Wir haben hier eine kleine Gruppe, in der der Hauptzeuge Stephan D. und ein weiterer junger Mann sehr dominieren. Die anderen könnte man mehr oder weniger als ´Mitläufer´ bezeichnen. Das Wir-Bedürfnis in einer solchen Gruppe, also das Gefühl ´dazugehören´ zu wollen, kann mitunter zu Wahrnehmungsverzerrungen führen. Zudem sind solche Gruppenmitglieder sehr anfällig für unabsichtliche Suggestionen, die eine Eigendynamik entwickeln können. So geschehen auf unseren Exkursionen. Der Hauptzeuge glaubt, in der Ferne des dunklen Waldes ein helles Augenpaar und einen durch das Unterholz huschenden Schatten zu sehen. Nach seinem Hinweis richten alle die Taschenlampen in diese Richtung und versuchen, ebenfalls etwas zu erkennen. Jetzt wird plötzlich jeder durch die Lichter erzeugte Lichtreflex oder Schatten als etwas ´Merkwürdiges´ interpretiert. Die ´bedrohliche´ Atmosphäre, die nächtliche Akustik in einem Wald und der angespannte Zustand der Zeugen können zu Wahrnehmungsverzerrungen führen, so dass selbst banalste Ereignisse, wie z.B. ein durch das Laub schnüffelnder Igel, nicht mehr als solcher erkannt wird, nicht einmal solche Erklärungen in Erwägung gezogen werden.“
Diese Erkenntnis Peinigers deckt sich in etwa mit meinen Erfahrungen bei den Recherchen im Brieselanger Wald. Wenngleich Peiniger nicht alle Einzelheiten des Falles aufklären konnte (dies ist auch gar nicht möglich), so ist sein Fazit im Grunde das gleiche wie meines im Fall Brieselang: Fehlinterpretationen banaler Ereignisse.