Entlarvt: Augenzeugin enttarnt selbst „das Licht“

DolCezz‘ A aus Italia schrieb am 3.Mai 2008 um 16:31 Uhr ins Gästebuch. Ich halte ihren Beitrag nicht nur für sehr bezeichnend für die Vorfälle im Wald, sondern bescheinige ihm auch noch einen gewissen Seltenheitsstatus. Es kommt nicht oft vor, dass jemand nach einem negativen Ergebnis und der Erkenntnis, „das Licht“ sei nichts weiter als ein Mythos, sich noch die Mühe macht, seine Erfahrungen so nüchtern und sachlich darzustellen. Damit dieser Erfahrungsbericht nicht irgendwann im Gästebuch untergeht, stelle ich ihn direkt hier rein:

Hallo liebe Leser und lieber Administrator!

Ich habe überlegt, ob es sich überhaupt lohnt einzutragen, aber es geht ja schließlich auch immer die Bitte rum, man soll von seinen Erfahrungen berichten!
Also ich habe erst vor kurzem über dieses Licht was gehört und war gleich Feuer und Flamme dafür,
dort hinzufahren, mit meiner Freundin, von der ich diese Infos hatte! Denn ich bin ein gläubiger Mensch und bin ebenfalls davon überzeugt, dass es Dinge gibt, die Menschen nicht erklären können!

Also machten wir uns vergangenen Mittwoch, den 30.04.2008 auf den Weg, um dieser Sache auf den Grund zu gehen. Als wir ankamen, trafen wir gleich 3 Einheimische und sie zeigten uns den Weg
zur „besten Stelle“ für die Aussicht, auf meine Frage, ob sie schonmal selbst das Licht gesehen hätten,
kam nur ein Stutzen, ein Lächeln und letztendlich ein klares „NEIN“ vom Jungen der Gruppe.
Trotzdem ließen wir uns nicht den Spaß nehmen und fuhren in den Wald rein.

Nachdem wir uns gegenseitig schon aufgeheizt hatten mit Gruselstorys und Geräuschen (Wir waren zu 4) passierte plötzlich etwas!! EIN SCHWEBENDES HELLES LICHT kam auf uns zu und meine Freundin bekam ein Schreikrampf.
Es war genauso, wie alle es beschrieben hatte, richtige Größe, richtige Farbe, dieses schweben auf einen zu!

Es war echt zum fürchten und dann?! Dann kamen plötzlich in aller Seelenruhe zwei Radler auf uns zu bei denen weder das Licht funktionierte, noch die Abblendlichter der Pedalen… BIS AUF EINES… uhhh das gruselige Licht war also ein Abblendlicht und mit all unseren Vorstellungen verstärkte sich die Angst natürlich.

Enttäuscht, aber noch nicht zur Aufgabe bereit, fuhren wir weiter in den WAld rei, Warteten dort an der
berühmten Kreuzung, und nicht mal 20 Min später passierte wieder etwas!!! Wieder kam ein schwebendes Licht auf uns zu, diesmal noch greller, noch unheimlicher und noch größer! Meine Freundin sagte die ganze Zeit
„Das ist es, das ist es, ich weißt es“, aber irgendwie war ich etwas skeptischer, wegen dem Vorfall von vorher!
Und 2 Min später standen plötzlich ca. 10 betrunkene Teenies an unserem Auto mit einer Art Leuchte, die sie beim Laufen an und ausschalteten, es war keine Taschenlampe, noch was viel besseres, was heller schien und uns Angst machte! Weiter nix….

Alle waren total voll, die die noch reden konnten, sagten uns, sie seien schon an die 18x im Wald gewesen und haben nie was gesehen, sie haben dort nur ihren Spaß, weil man, „wie in unserem Fall“,
Leute treffen und auch erschrecken konnten!
Der Wald ist im übrigen so gelegen, dass aussen herum Schnellstraßen langgehen und genau dieses kurz aufblitzende Licht erzeugen, in den Farben „Rot (Bremslichter), Weiß (Vorderlichter und eventuell Grün (durch die Spiegelung des Waldes)“.
Selbst meiner Freundin musste ich versuchen 10 Min lang das klarzumachen, weil sie diese nicht als Autoscheinwerfer wahrnehmen konnte, ich vermute vielen anderen (und teilweise noch mit Alk intus) geht es genauso! Denn ausser dieser Gruppe, trafen wir noch 2 andere Cliquen, die ebenfalls mit Bier und Wodka ausgestattet waren -.-

Ich will niemanden die Lust verderben dorthin zu fahren, denn lohnen tut es sich auf jeden Fall für eine Prise Spaß, aber alles worauf ich mir Hoffnung gemacht hatte, ist anders geklärt worden. Ich sage der Mythos Brieselanger Licht besteht. Aber auch nur, weil Besucher diesen Mythos aufrecht erhalten, in dem sie betrunken hingehen, durch die Gegend leuchten und sich selber Angst machen.

Ich wünschte, es wäre anders gewesen, ich habe mir echt mehr erhofft und habe mir auch erst jetzt ein Urteil erlaubt, nachdem ich dort war. Wir werden zur Sicherheit bestimmt nochmal hinfahren, aber ehrlichgesagt bin ich mir sicher, dass sich die oben genannten Dinge nur in anderer Ausführung wiederholen werden 🙁

VIEL SPASS TROTZDEM AN ALLE, DIE HINFAHREN WOLLEN, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, war mal was anderes als ein Cafebesuch…

LG, Angie

Folgende Aspekte einer „Leuchter“-Sichtung werden hier ausgeführt:

1. Fahrt in den Wald mit einer prädispositionalen Haltung
2. „Aufheizen“ mit Gruselstories, gegenseitiges Angst machen
4. Sichtung eines Lichts und Panik
5. Leugnung bzw. Nichterkennen des tatsächlichen Stimulus

Bemerkenswert ist zudem, dass nachdem die erste Sichtung mit eigenen Augen als Fahrradscheinwerfer enttarnt wurde, bei fast allen Mitgliedern der kleinen Gruppe trotzdem kein Aha-Effekt einsetzte. Tatsächlich löste es bei den meisten nicht genügend Skepsis aus, um in die zweite Erscheinung „den Leuchter“ nicht hineinzuinterpretieren.

Des Weiteren sollte man bei der Aussage aufhorchen, dass einige Jugendliche nur deshalb im Wald sind, „weil man, Leute treffen und auch erschrecken“ kann. Was für ein Spaß – und was für eine gute Erklärung für so manche Sichtung. Bewusster Schwindel aus Jux – geahnt und erlebt haben wir es bereits, aber es ist gut, das hier noch einmal von anderer Seite bestätigt zu sehen.

Danke also für den aufschlussreichen Bericht.

Ein Gedanke zu „Entlarvt: Augenzeugin enttarnt selbst „das Licht““

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