BB-Radio im Wald

Die Morgenmacher haben den „Gipfel“ erreicht, die Expedition ist gelaufen. Über eine Woche wurden die Hörer des Radiosender BB-Radio darauf vorbereitet, dass man sich direkt an den Ort des Geschehens begeben wird. Bis dahin hörte man ab kurz nach 7 Uhr, was sich im Wald von Brieselang nachts abspielen soll. Zahlreiche Anrufer haben berichtet, was sie über den Wald und „das Licht“ gehört haben oder auch selbst erlebt haben wollen. Wenn solche Geschichten für den Forscher auch nicht oder nur selten greifbar sind (es sind eben nicht mehr als Geschichten und Anekdoten), spannend ist es allemal. Und was geschah nun, als Die Morgenmacher sich selber aufmachten, „das Licht“ zu finden?

Die folgenden Ausführungen basieren auf den vom Sender zum Download bereitgestellten Audio-Dateien ((Expedition 1 – 10, http://www.bbradio.de/programm/aktionen/127252/)):

„Wir stehen direkt vor dem Wald“, hört man einen der Moderatoren sagen. Und schon wird unheimliche Stimmung gemacht, sogar von Nebel ist die Rede, der aus dem Wald „wabert“ – hier wäre interessant, wann (Datum und Uhrzeit) und unter welchen lokalen Wetterbedingungen Die Morgenmacher vor dem Wald gestanden haben. Es könnte auch glatt eine natürliche Erklärung für den Nebel (vielleicht war es auch nur Dunst) geben. Aber zumindest trägt dieser (sofern wirklich vorhanden, was die Radiohörer ja nicht überprüfen können) zu der unheimlichen Stimmung bei, für die der Wald von Brieselang so bekannt ist. Und wenn man Moderatorin Marlitt so hört, dann verfehlt diese Atmosphäre (gepaart mit all den Geschichten, die man gehört hat) ihre Wirkung nicht. Die Morgenmacher betreten den Wald (Expedition 1) und jetzt erfährt man, dass sie nicht allein sind. Ein Mann namens Andre (einer der Anrufer der Sendung vom 11.11.) ist bei ihnen und erzählt, dass er seit ca. 2 Jahren schon nicht mehr in dem Wald war, die Stimmung aber immer noch unheimlich sei. Die Hand vor Augen könne man buchstäblich nicht sehen ((Dass es teilweise tatsächlich sehr dunkel ist in diesem Wald, kann ich bestätigen. Gerade das ist aber ein starkes Indiz dafür, dass man andere Menschen im Wald nicht wahrnimmt, sondern nur deren Taschenlampen. Einerseits wird die Dunkelheit immer wieder gerne erwähnt und als besonders unheimliche Eigenschaft des Waldes beschrieben, auf der anderen Seite behaupten aber viele, dass sie die anderen Menschen im Wald doch hätten bemerken müssen. Das ist m.E. gerade wegen der Dunkelheit oft eben nicht so. Man sieht nur die Lichter.)). (Expedition 2)

Moderator Jens wartet nun mit einer Überraschung auf: einem Präzisionskompass um nach Magenetfeldern Ausschau zu halten (Expedition 3). Die während dessen zur Schau getragene Sorglosigkeit von Marlitt rächt sich, als sie von Moderator Tom erschreckt wird. Ein schönes Beispiel, wie man gerne mit anwesenden Damen umspringt; erst Gruselgeschichten erzählen, dann zu Tode erschrecken und dann den Helden mimen. Ein großer Spaß unter den vielen Jugendlichen Waldbesuchern.

Nun denn, der Kompass (was denn für einer eigentlich?) zeigt einen Ausschlag als ein Schuss (?) und ein Schrei (jawohl) ertönt. An der Stelle erscheinen mir die Reaktionen (sowohl die vorhandenen als auch die fehlenden) etwas seltsam, so dass ich mich frage, ob man nicht zufällig in die Medientrickkiste gegriffen hat um Spannung zu erzeugen? Immerhin ist eine gewissen Angst spürbar, angeblich weiß man nicht mehr, wo man ist. (Expedition 4)

Zusammenhängender Aufnahmen wären besser gewesen: Jetzt sieht man ein milchiges Licht, das auf die Anwesenden zu zukommen scheint. (Expedition 5)

Im Anschluss interviewt man einen weiteren Radiohörer, der mit vor Ort ist: Peter aus Marzahn. Dieser hat ebenfalls die Lichter gesehen. Zunächst, so erzählt er, hätte er sie für Autoscheinwerfer gehalten, aber die „sehen doch nicht so ganz danach aus“. Inwieweit sie sich von Autoscheinwerfern unterscheiden, hören wir leider nicht. Doch dann ändert das Licht seine Farbe und wird rot: „Wenn es rot ist, ist doch nicht so gut“, erinnert man sich selbst und alle Umstehenden sofort. Die Angst in den Stimmen taucht wieder auf. Mit einem Nachtsichtgerät versucht man zu sehen, ob dort jemand mit einer Zigarette steht. Fehlanzeige, weder Menschen noch Geister sind erkennbar. „Das Licht“ kommt näher, man hört etwas knacken, leuchtet mit der Taschenlampe in Richtung „Leuchter“. Dann bemerkt jemand, dass „das Licht“ „antwortet“ und jemand anderes sagt, der Wind (den man viel zu deutlich hören kann) würde stärker wehen, wenn man „das Licht“ anleuchtet. Möglicherweise täuscht dieses subjektive Gefühl des sich verstärkenden Winde, das man durch mündliche Weitergabe auch bei den anderen erzeugen kann. (Expedition 6)

Die Lichter auf der rechten Seite sind Autoscheinwerfer, hat man erkannt. Und was ist mit dem Gerücht, die Russen hätten hier „atomares Zeug“ gebunkert? Ein Geigerzähler soll diese Frage beantworten (Expedition 7), dieser zeigt jedoch nichts an (Expedition 10). Als man Wildschweine entdeckt (allgemeines Erschrecken und wieder ein Schuss aus der Effektkiste), flüchtet man. (Expedition 9)

Kameraaufnahmen und Fotos sind leider nichts geworden, hören wir zum Abschluss. Dann findet man einen Fahrradreflektor, den man für das Leuchten verantwortlich macht. Die Fundszene klingt dabei sehr gestellt. (Expedition 10)

Wirkliche Erkenntnisse haben die Audio-Dateien nicht gebracht, auch wenn sie einige Abläufe sehr schön und exemplarisch aufzeigen. Zu gebrauchen ist das veröffentlichte Material leider kaum. Zu sehr geschnitten, zu sehr mit akustischen Effekten versehen und vielen Szenen klingen wie schlecht geschauspielert. Das Ende und das Ergebnis bleiben eher offen, auch wenn Die Morgenmacher ihre kleine Expedition in den Wald wie folgt beschreiben:

Es war eine unheimliche Reise mit unbekanntem Ausgang.

Sie hatten einen Präzisionskompass dabei, um eventuelle elektromagnetische Felder zu messen, konnten jedoch nichts feststellen. Auch der Geigerzähler brachte keine Ergebnisse, radioaktive Strahlung ist also nicht der Grund.
Nachdem sie das Licht gesehen haben, glauben die BB RADIO Morgenmacher, dass es einfach nur Autolichter waren.

Sie haben außerdem einen Reflektor im Wald gefunden, den wahrscheinlich irgendein Scherzbold da in die Bäume gehängt hat. Dieser reflektiert die Lichter der vorbeifahrenden Autos – also doch kein Geist.

Aber Marlitt ist da ganz anderer Meinung: Sie ist sich sicher, dass das definitiv KEINE Autoscheinwerfer waren. Auf dieser Seite stehen ja die wenigen Fotos ((http://www.bbradio.de/gallery.php?id=131405&SID)), die was geworden sind und eins wurde im dunklen Wald gemacht und man erkennt eine grüne Gestalt, also gibt es doch ganz eindeutig einen Geist! Die grünen Marsmännchen also…

Wirklich erklären konnten sie das Phänomen nicht, es war aber sehr spannend. Tacho Tim und Jens Herrmann sind fest überzeugt, dass es wirklich nur Autolichter waren. Aber Marlitt wird bestimmt nicht mehr in den Brieselanger Wald gehen… ((http://www.bbradio.de/programm/aktionen/127252/))

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