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Gruseltour Leipzig: Unerklärbare Lichter?

Die Gruseltour Leipzig, gegründet 2013, ist eine Stadtführung besonderer Art – so lässt es sich wohl am Besten formulieren. Der Name ist Programm: An Wochenenden kann man – selbstverständlich mit Voranmeldung – sich die dunklen Seiten von Leipzig zeigen zu lassen.  So erfährt man – laut eigener Aussage der Veranstalter – „warum Leipzig ein begehrtes Ziel für Geistergläubige war, emsige Totengräber Menschen bei lebendigen Leibe begraben haben und was für einen bis zum heutigen Tage nachhaltigen Eindruck der „böseste Mensch“ der je gelebt haben soll, bei seinem Besuch in Leipzig hinterlassen hat.“ Letzteres mag sich auf Aleister Crowley beziehen, der in Leipzig geheiratet hat und eben jenen zweifelhaften Ruf innehatte als „bösester Mensch, der je gelebt hat“.

Jüngst hat die Gruseltour Leipzig einen Blick über den Leipziger Tellerrand gewagt und sich mit dem über 180 km entfernte Brieselanger Licht beschäftigt – wenn auch nicht durch einen Besuch vor Ort, so doch in einem Beitrag auf Ihrer Webseite. Zudem waren die Autoren so freundlich, mich über den Beitrag zu informieren. Natürlich: Die in dem Text verarbeiteten Informationen sind soweit bekannt, bieten aber dem interessierten Leipziger oder überregionalen Webseitenbesucher einen schönen Überblick, inklusive der bekannten Sagen und der einen oder anderen rationalen Erklärungsmöglichkeit. Nicht zuletzt wird auf den negativen Aspekt des Licht-Tourismus hingewiesen, was man gar nicht oft genug betonen kann.

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Ein Einwurf jedoch vom Seitenrand: Der Stempel des „Unerklärbaren“ als kategorisches Urteil über die Lösbarkeit des Brieselanger Rätsels ist diskussionswürdig. Ein verzeihlicher Fauxpaus in Anbetracht dessen, dass es sich um die hobbymäßige Beschäftigung mit anomalistischen Themen handelt ohne einen wissenschaftlichen Anspruch dabei. Nicht zu vergessen ist dabei jedoch Folgendes: ein aus welchen Gründen auch immer heute als unerklärlich erscheinendes Phänomen, kann durchaus mit den richtigen Daten/Fakten zu späterer Zeit oder von jemand anderes erklärt werden. Das ist kein Muss, aber zu bedenken – auch wenn das Ungelöste, das Geheimnisvolle, das unerklärt Gebliebene spannender sein mag.

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