Berliner Kurier: Der Lichter-Spuk von Brieselang

Ich hatte mich schon etwas gewundert, dass auf meinem Anrufbeantworter gleich mehrere (!) Anfragen zum Brieselanger Licht eingegangen waren. Leider zu spät bemerkte ich diese Anfragen, denn die tägliche (nicht die ufologische) Arbeit hatte mich in letzter Zeit sehr in Beschlag genommen.

Schade, denn einiges hätte ich zu sagen gehabt zu Brandenburgs berühmtesten Geisterlicht. Gerade, wenn ich auf das Ergebnis der „Recherchen“ des Berliner Kuriers schaue:

Brieselang – Da ist ein Wald im Havelland, dort ist es nicht geheuer: Des Nachts, so erzählen es die Leute in Brieselang, soll man im Dorfforst einem unheimlichen fahlgrünen Licht begegnen. Einem bösen Geist, dem „Leuchter“.

Es klingt wie ein Märchen aus längst vergangenen, abergläubischeren Tagen, eine märkische Spukgeschichte à la Fontane. Aber man hört sie heute, sobald man fragt. „Dort haben sie ein Mädchen totgemacht“, sagen die Brieselanger. Und: „Sein Geist, der geht dort immer noch um.“ Oder: „Nein, der Geist, das ist der Leuchter. Der hat der Kleenen die Haut runter. Und wenn er dich kriegt …“

„Ich hab in dem Wald auch schon mal ein Licht gesehen“, sagt Gerd Griese (52). Er wohnt direkt am Waldeingang. „Mein Sohn und seine Freunde haben das immer wieder einzukreisen versucht. Sobald sie dort waren, war es weg.“ Grieses Nachbarin Erika Dräger hörte vor der Wende zum ersten Mal von dem Spuk im Wald. „Damals waren da noch die Russen. Es hieß, ein totes Kind würde sein Unwesen treiben. Inzwischen reden alle vom Leuchter.“

Aus ganz Brandenburg kommen inzwischen nachts die Mutigen, um im Wald das Fürchten zu lernen. Ein findiger Brieselanger veranstaltet sogar Wanderungen für Rentner, die es nicht geheuer mögen.

Ob das Lichtlein wirklich böse ist? So viele auch von ihm berichten, geschadet es noch niemandem. Als sich in diesem Sommer aus dem Lichtkreis plötzlich eine kantige Silhouette löste, standen die armen Geisterjäger starr vor Schreck. Und rot vor Scham, als sich die “ Wesenheit“ als Schutzmann entpuppte. „Wenn mir die zu vülle werden, die Spökenkieker“, lacht Frau Dräger, „an Halloween oder im Sommer, dann ruf´ ich immer die Polizei.“ KÖPF

Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner-kurier/print/berlin/147120.html

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