MANALTAK: Kommentar zum Viralen Marketing

Die Hörspiel-Idee mit einem tatsächlich vorhandenen Ort und den real existierenden Schauermärchen umzusetzten, ist eine beliebte Strategie. Zahlreiche Filme werben mit dem Zusatz „beruht auf wahren Ereignissen“. Bei dem Hörspiel MANALTAK ist das zunächst nicht ganz so offensichtlich, wer sich jedoch im Internet auf die Suche nach Hintergrundinformationen macht, stößt so auf eine Fülle von Gerüchten und Infos, die den potenziellen Hörer weiter neugierig machen (sollen). So wird etwa mit den richtigen Suchbegriffen sowohl meine eigene Webseite zum Thema „Brieselanger Licht“ als auch einige andere private Homepages unfreiwillig ebenfalls Teil einer Marketingstrategie. Zudem kommen zahlreiche Videos auf YouTube hinzu. Für die Macher des Hörspiels ist das kostenlose Werbung. Sich jedoch nicht darauf verlassend, wurde im Vorfeld aktiv weiteres Material, u.a. auf YouTube, gestreut um die Aufmerksamkeit potenzieller Hörer zu erringen. Neben einem offiziellen Trailer existieren vor allem YouTube-Videos, die sich ausgiebig bei externem Material bedienen, etwa Aufnahmen des BB Radio. Ziel solcher Videos ist es, dass sie sich möglichst weiterverbreiten, indem die entsprechenden Links mit anderen geteilt oder per Email an Freunde verschickt werden. Dies nennt man Virales Marekting.

Video-Teaser/-Trailer:

hochgeladen von Roderic37 am 18.07.2011
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hochgeladen von Roderic37 am 18.07.2011
hochgeladen von Roderic37 am 23.12.2011
veröffentlicht am 13.04.2012 von SchreiderAngst
veröffentlicht am 23.05.2012 von Roderic37
veröffentlicht am 05.06.2012 von Roderic37

Sogar der Fernsehbeitrag von TV.Berlin, der am 2. Januar 2010 ausgestrahlt wurde, findet Verwendung. Besonders hier bezweifle ich stark, dass die Videomacher überhaupt die Rechte für die Verwendung haben. So hatte TV.Berlin nach einem Interview mit mir der GEP die Genehmigung erteilt, das Video auf dem jufof-Channel bei YouTube hochzuladen. Bereits im Juli 2007 hatte ich entdeckt, dass das Video für Marketingzwecke auf YouTube verwendet wird und dem YouTube-User eine Info zukommen lassen, wie es sich mit den Rechten verhält. Das Video wurde daraufhin entfernt. Im November 2011 musste das Video auf Anfrage von TV.Berlin auch vom jufof-Channel gelöscht werden. Dass es nun im Zuge der Video-Marketing-Strategie zu MANALTAK wieder aufgetaucht ist, könnte ggf. zu Problemen führen.

Zudem wurden in zahlreichen Horror- und Hörspielforen kurze Teaserbeiträge geschrieben, die recht unterschiedlich aufgenommen wurden. Solche kurzen, inhaltsleeren und offensichtlichen Anfütterungsversuche können schnell nerven und so war nicht jeder Forenuser begeistert, dass man zunächst so gar nichts über den Inhalt erfahren konnte. Dies sickerte erst im Laufe der Zeit mehr und mehr durch, gesteuert wahrscheinlich von den Produzenten selbst. Ob diese Strategie aufgegangen ist, weiß ich nicht, da ich nicht einschätzen kann, wie gut sich das Hörspiel letztlich verkauft hat (es ist ja auch noch nicht allzu lang erhältlich) und wer durch diese Strategie darauf aufmerksam wurde.

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