Spam und ein spottender Zeitungsartikel

Danke, ich bin satt!

Ach du meine Güte. Ein paar Tage nicht aufgepasst und schon wird die Kommentarfunktion zu Spamzwecken missbraucht. Aber heftig! Über 400 Mal haben automatische Spambots zugeschlagen und zu so gewichtigen Themen wie „dem Brieselanger Licht“ völlig sinnfreie Kommentare hinterlassen. Prima. Ich hab’s ihnen aber auch echt leicht gemacht. Benutzerfreundlich, wie ich sein wollte, durfte seit geraumer Zeit ja auch jeder wie er wollte ungeprüft Kommentare auf dem Blog hinterlassen. Weder war eine Registrierung notwendig, noch gab es eine Kontrollprüfung. Na zumindest registriert muss man jetzt sein, um kommentieren zu können. Eine Sicherheitsmaßnahme (auch wenn sie zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit geht) bin ich mir schuldig, wo ich doch jetzt die ganzen sinnfreien Spameinträge von Hand entfernen darf. Herzlichen Dank.

Apropos sinnfrei: Für Empörung in der Szene (hier vor allem bei CENAP, na klar) hat auch ein sehr spottend gehaltener Artikel der Frankfurter Rundschau über die beiden DEGUFO-Vorsitzenden Alexander Knörr und Björn Bossing. Einen Gefallen hat dieser Artikel der UFO-Szene wahrlich nicht getan. Ich mag mich an dieser Stelle auch nicht in Spekulationen ergehen, was von dem Geschriebenen bei den Interviews wirklich so gesagt worden ist und was zu Gunsten des Spotts ein wenig uminterpretiert wurde. Gewöhnt ist man da ja so einiges von den Medien. Von UFO-Gläubigen (ohne jetzt alle gleichermaßen über einen Kamm scheren zu wollen) allerdings auch. Eine „Schuldfrage“ (wer hat was gesagt und was wurde daraus gemacht) kann hier nicht geklärt werden, außer man spekuliert frei von der Leber weg. Aber was wir hier lesen müssen, ist schon starker Tobak. Nicht nur, dass die Interviewten keineswegs so ergebnisoffen rüberkommen, wie sie es als Forscher sein müssten, die genannten Behauptungen sind geradezu haarsträubend: Außerirdische sind für mysteriöse Brummtöne aus dem Erdinneren verantwortlich und außerirdische Gene für Rheuma. Aha.

Die Aussage aus dem Artikel „Die Existenz von Außerirdischen ist ein Fakt“ entbehrt natürlich jeder Grundlage. Tatsächlich handelt es sich um eine äußerst strittige Behauptung und daher sollte sie gut begründet werden. Dass dies in einem solchen Artikel nicht zu erwarten ist, ist mir klar. Aber außerhalb Frankfurter Rundschau und in der ufologischen Literatur sieht es mit nachvollziehbaren Belegen auch sehr mau aus. Von den auf dieser unbewiesenen Grundannahme aufbauenden Thesen (brummende Aliens und Rheuma) ganz zu schweigen. Genauso wäre es wissenschaftlich übrigens unhaltbar, zu behaupten, es gäbe keine ungeklärten UFO-Fälle oder außerirdisches Leben. Solche mit Gewissheitsbehauptungen gepaarten Allaussagen sind äußerst kritisch zu betrachten – ob von befürwortender oder skeptischer Seite kommend.

Privat darf natürlich jeder glauben, was er möchte, gar kein Ding. Aber hier hätte ich mir gewünscht, dass die „Forscher“ die UFO-Forschung repräsentieren können und ihre persönlichen Glaubensvorstellungen außen vor lassen (können). Zwar scheint es mir, dass die Autorin des Artikels, Tanja Krämer, nicht unvoreingenommen an die Sache herangegangen ist (was man wohlwollend zugunsten der DEGUFO aus der Waagschale nehmen könnte, wenn man wollte), aber nichtsdestotrotz, die Angaben im Artikel selbst lassen die UFO-Forschung in keinem allzu guten Licht dastehen. Ich hoffe, dass die DEGUFO-Leute nach dieser Sache ein kritisches Resümee und daraus entsprechende Konsequenzen ziehen für ihre Pressearbeit (und UFO-Forschung). Denn im gewissen Maße trägt man eine Verantwortung für das Bild, welches die Gesellschaft von UFO-Forschern vermittelt bekommt. Auch und gerade dann, wenn deutsche Pressevertreter versuchen, sich mittels ironischen und pseudohumorvollen Sätzen vom Inhalt ihres Artikels zu distanzieren. Sachliche Berichterstattung ist was anderes.


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