Eindrücke von Cröffelbach II: Bericht von der UFO-Begegung ’99

Begonnen hatte alles mit einem Chat am Pfingstmontag auf der ALIEN.DE-Seite von Dennis Kirstein (www.alien.de/kirstein). Als Gast zur Debatte eingeladen war Werner Walter, was interessant zu werden versprach, da daraus eine Pro-Contra- Diskussion werden sollte. Doch es kam anders. Probleme mit seinem Computer machten es WW leider unmöglich an dem Chat teilzunehmen. Stattdessen kamen die Anwesenden im Chat-Room auf die Idee, dass man sich einmal treffen könnte. Nur wo und wann? Die Lösung war bald gefunden. Die 1999er Tagung von CENAP/GEP stand noch aus und bot eine prima Gelegenheit für ein Treffen. So entstand die Idee zur UFO-Begegnung ´99. Der Name – das Motto – ´UFO-Begegnung´ stand als Synonym für die unterschiedlichen Interessengruppen auf dieser Tagung der deutschen UFO-Forscher. Auch die neuen CENAP-Regionalvertreter sollten vorgestellt werden, während verschiedene Vorträge gehalten werden sollten.

Es war einmal eine Arbeitstagung …

Die Arbeitstagung der deutschen UFO-Forscher, auch bekannt als die UFO-Begegnung ´99, ist vorüber. Wie schon 1998 fand das Treffen in Cröffelbach, nahe Schwäbisch Hall, statt. „Roswellianer“ Uli Thieme buchte den modernen Tagungsort, welcher mit audio-visuellem Komfort ausgestattet war, bereits lange im Voraus. Ebenso wurden die verschiedenen Personen und Gruppen benachrichtigt und eingeladen. Es gab neben den Zusagen jedoch auch Absagen. So weigerte sich Michael Hesemann, sich mit „Fanatikern wie Uli Thieme an einen Tisch zu setzen“. Doch vorerst schien einer Pro-Contra-Debatte nichts im Weg zu stehen.

Anreise

Aus dem „wilden Osten“ angereist, kam ich bereits am Freitag gegen 15:00 Uhr im Gasthof an. Über die Mailing-Liste hatte ich mich mit Mirko Mojsilovic von der UFO-Interessengemeinschaft Hamburg, der auch schon einen Tag früher anreisen wollte, im Gasthof verabredet. Bis zum verabredeten Zeitpunkt sah ich mir das schöne (und sehr kleine) Cröffelbach an und gegen 18:45 Uhr erreichte mich Mirkos Anruf auf meinem Zimmer. Eine Viertelstunde später trafen wir uns zum Abendessen mit Sascha Schomacker, der CENAP in Bremerhaven vertritt, und Sascha Jakoblew von der Forschungsgesellschaft für Kornkreise (FGK, Homepage: www.fgk.org). Beim Essen tauschten wir bereits Erfahrungen und Informationen aus. Später stieß Uli Thieme aus Schwäbisch Hall zu uns und so redeten wir bis in die Nacht hinein.

Nach dem gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen, fuhren wir nach Schwäbisch Hall, wo uns Uli Thieme seine Heimat vorstellte. Die Zeit verging rasend schnell und als wir zurück im Gasthof waren, saßen viele Tagungsteilnehmer bereits und warteten auf uns (und das Mittagessen). Allerdings gab es kaum Pro-Vertreter, so dass wir als Skeptiker (wieder mal) fast unter uns waren.

Die Tagung beginnt

Nach Werner Walters Einstandsrede, begannen die einzelnen Teilnehmer sich vorzustellen. So hatten Alexander Lüders, Ulrich Magin, die GEPler Hans-Werner Peiniger und Gerald Mosbleck (nebst Ehefrau Birgit), Josef Garcia, Edgar Wunder und Ursula Olfenbüttel vom Forum Parawissenschaften, Christian Morgenthaler und Christian Kiefer von SOS OVNI sowie Dennis Kirstein als einziger Vertreter der ALIEN.DE-Page-Inhaber (die CENAP- und CENAP-HVL-Seiten ausgenommen) mit seiner Freundin Alice Simon, um nur einige zu nennen, den Weg nach Cröffelbach gefunden.

Als ersten Vortrag hörten wir Rudolf Henke zum Thema „UFO-Entführungen und Prof. John Mack“. Dabei sprach er die verschiedenen Fragen an, beispielsweise nach gemeinsamen subjektiven Merkmalen, gemeinsamen Merkmalen der Erlebnisse, Hinweise auf patho-psychologische Störungen und objektive Hinweise auf Entführungen von Macks Klienten. Nach einem Kommentar von Werner Walter und Gerd Höchsmann entbrannte eine Diskussion rund ums Thema „UFO-Entführungen“.

Die anschließende Pause ging in zig Einzelgesprächen auf. Anschließend beantwortete Uli Thieme Fragen zum Thema Roswell, was wieder heiß diskutiert wurde.

„Besuch aus dem Elasass – SOS OVNI“ lautete der Titel des nächsten Referats von Christian Morgenthaler. Der Franzose gehört der Gruppe SOS OVNI an, berichtete von französischen UFOs (den OVNIs). Für Aufsehen sorgte ein Video, welches Morgenthaler vorführte. Die Aufnahmen eines Zeugen zeigten drei Erscheinungen (gewesen waren es allerdings fünf), länglich rot leuchtend. Was aussah wie von der untergehenden Sonne beleuchtete Wolken, wurde von den UFO-Forschern diskutiert. So kam man wegen ungenügender Hintergrundinformationen nicht so recht auf den grünen Zweig und die Diskussion reichte bis ins Abendessen hinein, welches gegen 20:00 Uhr eingeläutet wurde.

Ein UFO – live

Dann das Highlight des Abends – ein UFO-Live-Start, gesponsert von den Havelländer UFO- Forschern. Ein Miniatur- Heißluftballon wurde gen Himmel entlassen. Edgar Wunder, Rudolf Henke, Hansjürgen Höhler und ich hatten die Ehre das Flug- objekt starten zu dürfen. Verschiedene Anwesende nahmen das Ereignis auf Video auf und foto- grafierten. Dann erhob sich das (bekannte) Flugobjekt in den Nachthimmel – wurde schnell kleiner und kleiner und machte uns schnell deutlich, weshalb dieser Party-Gag-Heißluftballon so oft von Beobachtern als UFO fehlinterpretiert wird. Wenn Wind und Wetter den leuchtenden Kameraden erst einmal erfasst haben, ist er bald nur noch als tanzender Punkt in der Dunkelheit wahrnehmbar. Fängt u.U. auch noch die Hülle Feuer (was hier allerdings nicht vorkam), kommt es zu Zeugenberichten von Feuerschweifen und Funken.

So verschwand unser leuchtender Freund – nicht in den unendlichen Weiten des Weltalls, aber immerhin irgendwo hinter dem Hotel-Gasthof und wir wieder im Konferenzsaal, wo Hansjürgen Köhler und Hans-Werner Peiniger über die „CENAP/GEP ungelösten Fälle“ berichteten. Die ersten verließen zu diesem Zeitpunkt bereits die Versammlung. Einstieg war Hj Köhlers „(Alp-)traumdaten“. Er präsentierte uns das meterlanges Fax eines UFO-Fanatikers, der zwar massenweise über seine Sichtungen zu berichten wusste, aber die wirklich wichtigen Daten zur Aufklärung weggelassen hatte (nach dem Motto: „Ich hatte eine Sichtung im Sommer `86 irgendwann für 5 Sekunden zwischen 21:00 und 05:00 Uhr, können Sie mir sagen, dass das ein Raumschiff war?“). Wirklich ungelöste Fälle (bis auf ein paar) schien es jedoch beim CENAP nicht zu geben und so ging man zu Peinigers Dia-Vortrag über die GEP-ungelösten-Fälle über. Einige wenige gab es schon und man einigte sich auf eine gruppenübergreifende Ermittlungsarbeit, d.h. CENAP überprüft noch einmal die GEP-X-Akten und umgekehrt. Eine gute Lösung, wie ich meine.

Werner Walter präsentierte noch einige Videoaufnahmen aus dem CENAP-Archiv, was wiederum eine Menge Diskussionsstoff lieferte bis sich die Übriggebliebenen so gegen 2:30 Uhr auf ihre Zimmer zur wohlver- dienten Nachtruhe begaben.

Der nächste Tag

Die Zeitumstellung in dieser Nacht hat uns zwar etwas mehr „Time for talk“ verschafft, aber das Frühstück um 8 Uhr am nächsten Morgen kam sicher nicht nur mir ziemlich früh vor. Zur Tagesordnung übergehend, nahmen alle wieder ihre Plätze im Konferenzsaal ein. Es folgte ein interessanter Dia-Vortrag von Mark Vorhusen über „Meteorologische Erscheinungen“, was den Forschern durchaus Anlass gab, den einen oder anderen UFO-Fall noch einmal aus anderer (nämlich meteorologischer) Sicht zu betrachten. Die beeindruckenden Halo-Erscheinungen, die uns Vorhusen präsentierte, hatten mit Sicherheit schon etliche UFO-Meldungen verursacht.

André Knöffels Erläuterungen über „Feuerkugeln“, der nächste Vortrag, zeigte so manche Neuheit auf über den bekannten Stimulus namens Bolide. Videoaufnahmen machten das spektakuläre Bild noch einmal deutlich.

Als letztes Referat: Edgar Wunder erläuterte die Ergebnisse soziologischer Umfragen zur UFO-Problematik. Als Abschluss teilte er an die Forscher selbst einen Fragebogen zur Erfassung der Situation in der deutschen UFO-Szene aus.

Nach dem Mittag ergaben sich noch einmal die Einzelgespräche, die sich nach und nach auflösten. Damit war die UFO-Tagung 1999 beendet und so trat jeder früher (die Weithergereisten) oder später (die Ansässigen) den Rücktritt an.

Abschluss

Ein äußerst ereignissreiches und interessantes Treffen. Gut, eine Begegnung im Sinne von Pro und Contra, wie es gedacht war, ist es vielleicht nicht geworden, aber ein Ereignis war es allemal. Als einer der CENAP-Next-Generation holte ich mir viele Tipps und Ratschläge und es war einfach schön, die Kollegen persönlich kennenzulernen. Die Vorträge waren allesamt interessant (wenn auch teilweise mit kleinen Schwächen, wie schon wieder gemeckert wurde :)) und die Tagungsmöglichkeiten super. Da bleibt nur noch die Frage, ob es 2000 eine Cröffelbach-Tagung III geben wird oder das Treffen diesmal woanders (warum nicht mal im Havelland) stattfindet.

Bleibt nur abzuwarten. In diesem Sinne wünsche ich allen Kollegen ein schönes Jahr 2000!!!


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